Fr
Fr
Figuren mit Ecken und Kanten: Was macht glaubhafte Protagonisten und Antagonisten aus?
Was macht eine literarische Figur unvergesslich? Sind es ihr Mut, ihre Intelligenz und ihr gutes Aussehen? Oder ist es vielmehr das, was unter der glänzenden Oberfläche liegt – ihre Fehler, ihre Zweifel, ihre inneren Kämpfe? In einer Welt voller glattpolierter Heldenfiguren, wie man sie aus klassischen Sagen oder modernen Blockbustern kennt, sind es längst nicht mehr die moralisch einwandfreien Lichtgestalten, die uns fesseln. Viel spannender – und viel menschlicher – sind jene Charaktere, die ihre Ecken und Kanten zeigen. Figuren, die stolpern, hadern und an ihrer eigenen Geschichte wachsen. Darf man moralisch integrere Schurken schreiben? Gibt es Grenzen, die Helden nicht überschreiten dürfen, um noch Sympathieträger zu sein?
Bernhard Hennen und Mira Valentin geben exklusive Einblicke in ihre Arbeit und zeigen, wie sie literarische Figuren erschaffen, die jenseits von Klischees und eindimensionaler Moral existieren. Im Zentrum steht die Frage: Wie entstehen Figuren, die das Publikum nicht nur begleiten, sondern berühren, verstören und vielleicht manchmal sogar zur Selbstreflexion anregen?